Seit 2006 findet jährlich am zweiten Maiwochenende die Kampagne "Weltzugvogeltag" statt. Die Kampagne wird durchgeführt durch das Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS) und das Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel (AEWA), deren Sekretariate jeweils ihren Sitz in Bonn haben. Der Tag gewinnt jährlich an Zuspruch und stetig mehr Partner nehmen an verschiedenen Aktionen teil.
Die Bezeichnung Zugvögel beschreibt Vögel die aufgrund des Jahreszeitenwechsels wandern. In der Regel wandern sie mit Beginn der kalten Jahreszeit in wärmere südliche Regionen, in denen sie überwintern. Nach Ende des Winters kehren sie zum Brüten in nördlichere Regionen zurück. Laut Schätzungen begeben sich ungefähr 50 Milliarden Vögel jährlich auf Wanderschaft. Davon pendeln ungefähr fünf Milliarden zwischen Europa und Afrika.
Die Kampagne möchte seit 2006 helfen die Vögel und deren Lebensraum zu schützen. Vögel sind wichtig für das gesamte Ökosystem und die Artenvielfalt. Sie tragen auch zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei, ohne dass es gegebenenfalls Giftstoffe braucht, die auch für Menschen und Tiere problematisch sind.
Die Reise vom Norden in den Süden und andersherum wird für viele Vögel allerdings zu einer gefährlichen Angelegenheit. Und das nicht allein, weil die Reise für die Vögel weit und anstrengend ist, sondern durch den Menschen. In einigen Ländern werden die Wildvögel gefangen um sie zu halten. An anderen Orten gelten sie manchmal auch als Nahrungsmittel. Der Weltzugvogeltag möchte daher auch auf die Gefahren für die Vögel aufmerksam machen.
Wie orientieren sich die Vögel auf ihrer Reise? Darüber wurde seit Jahrhunderten gerätselt. Letztlich ist eine Theorie die verbreitetste: Zugvögel nutzen das Magnetfeld der Erde als Orientierungspunkt. Die Vögel scheinen einen Magnetsinn zu besitzen, der ihnen als Auge dient. Außerdem merken sich viele Vögel die Stellen, an denen sie ihre Nester oder Brutplätze haben. So findet zum Beispiel die Rauchschwalbe regelmäßig nach ihrem gegebenenfalls interkontinentalen Flug aus dem Winterquartier ihre ursprünglichen Nistplätze wieder. Ein Wunder der Natur!